Ein gutes Omen für das abendliche Aufeinandertreffen bei „den Großen“? Eine entfesselte Salzburg-Elf hat in der Youth League die Altersgenossen des FC Chelsea mit 5:1 regelrecht auf die Hörner genommen! Die „Jungbullen“ sind damit auf Aufstiegskurs
🔴✅👉 RB Salzburg gegen Chelsea Im Live
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Die Truppe von Fabio Ingolitsch legt einen starken Start hin. Karim Konate behauptet den Ball, Federico Crescenti kann daraufhin alleine aufs Tor zulaufen und stochert die Kugel am herausstürmenden Keeper Max Merrick vorbei (13.).
Nur wenig später jedoch der Ausgleich: Malik Mothersille wird im Fünfer sträflich alleine gelassen und hat dann leichtes Spiel, das 1:1 zu besorgen (16.).
Salzburg ist der neuerlichen Führung in weiterer Folge jedoch näher. Zunächst scheitert Marcel Moswitzer mit einem guten Kopfball nach einer Ecke. Ein Handspiel von Jude Soonsup-Bell im eigenen Sechzehner bringt den "Jungbullen" aber plötzlich die Chance, vom Elfmeterpunkt zu treffen. Konate tritt an und stellt sicher auf 2:1 (33.).
Noch vor der Pause trifft Konate ein weiteres Mal, umkurvt nach Zuspiel von Crescenti den gegnerischen Keeper und schiebt zum 3:1 ein (39.).
Krumrey hält Elfmeter, Konate schnürt Dreierpack
Gleich nach Wiederbeginn verursacht Mark Gevorgyan mit einer späten Grätsche einen Elfmeter. Charlie Webster schnappt sich den Ball, scheitert aber an Salzburg-Schlussmann Jonas Krumrey (50.).
Die Mozartstädter machen in weiterer Folge alles klar. Wieder ist es Konate, der den Ball sehenswert über Merrick hebt und so einen Dreierpack schnürt (71.).
In den Schlussminuten legt Salzburg noch ein Tor nach. Der eingewechselte Dominik Lechner hat im gegnerischen Strafraum etwas Ballglück, bleibt dann aber eiskalt und besorgt den 5:1-Endstand (90+1.).
Der AC Milan führt die Gruppe nach einem 2:1-Sieg bei Dinamo Zagreb mit elf Punkten an, steht damit fix in der K.o.-Runde. Salzburg springt dank des Sieges auf Rang zwei, hält bei acht Punkten. Dinamo ist mit sechs Zählern Dritter. Chelsea ist mit gerade mal zwei Punkten ausgeschieden.
Serienmeister Red Bull Salzburg setzt am Dienstag (18.45 Uhr) im Champions-League-Schlager gegen Chelsea auf seine Heimstärke. Die beeindruckende Heimserie der „Bullen“, die seit Dezember 2020 auf eigenem Rasen unbesiegt sind, soll im Gruppenspiel gegen die Londoner weitergehen. „Wir sind zu Hause schwer zu bezwingen. Es spricht Bände, wie lange wir hier ungeschlagen sind“, sagte Trainer Matthias Jaissle, betonte dennoch: „Wir sind der große Außenseiter. Aber wir wollen Chelsea zu Hause ärgern.“
Salzburg will das Spiel gegen Chelsea auch für Dietrich Mateschitz erfolgreich gestalten. Vor dem Anpfiff wird es eine „Minute der Dankbarkeit“ mit Applaus in Gedenken an den verstorbenen Red-Bull-Gründer geben, danach wollen die verletzungsgeplagten „Bullen“ für eine Überraschung sorgen.
Als einziges ungeschlagenes Team haben die Salzburger vor dem vorletzten Spiel der Gruppe E sechs Punkte auf dem Konto, Chelsea (sieben Punkte) könnte den Gruppensieg fixieren, für AC Milan und Dinamo Zagreb (vier) geht es im Parallelspiel am Dienstag (21.00 Uhr) um den Anschluss an das Spitzenduo. Mit einem Sieg gegen Chelsea würde Salzburg vor dem letzten Gruppenspiel in Mailand (2.11.) bereits fix international überwintern, zumindest in der Europa League. Bei einem Unentschieden wären die Chancen auf den abermaligen Aufstieg in die K.-o.-Phase der Champions League mehr als intakt.
Sportdirektor Christoph Freund und Co. bastelten in den letzten Jahren immer wieder Salzburger Kader zusammen, in denen teils blutjunge Kicker den Kern der Mannschaften bildeten. So jung wie aktuell war ein Mozartstädter Kader aber noch nie.
Erst vor zwei Wochen ließ Matthias Jaissle in der Bundesliga eine im Durchschnitt nur 21,3 Jahre alte Mannschaft auflaufen, die damit zur jüngsten in der Bundesliga aller Zeiten wurde (Die 15 jüngsten Teams der Bundesliga in der Übersicht>>>).
Am heutigen Dienstag könnte Österreichs Meister auch in der Champions League nahe an einen Altersrekord heranschnuppern.
Da beim "Königsklassen"-Kracher gegen den FC Chelsea (18:45 Uhr im LIVE-Ticker) mit Andreas Ulmer (36) oder Nicolas Capaldo (24) zwei "ältere" Stammspieler voraussichtlich ausfallen werden, könnte jene "Bullen"-Truppe, die am Dienstag-Abend in Wals-Siezenheim auflaufen wird, gerade mal 21,4 Jahre im Durchschnitt (Tage und Monate miteinberechnet) alt sein und damit zur jüngsten Champions-League-Startelf des Jahrtausends avancieren.
Auch ein Einsatz von Luka Sucic steht noch in den Sternen. Sollte der Kroate ausfallen, müsste Jaissle kreativ werden und würde wohl Benjamin Sesko vom Sturm auf die Zehn zurückziehen. Junior Adamu (21) würde dann in die Startelf rücken und diese dann im Durchschnitt 21,6 Jahre jung sein.
Und auch der zuletzt an den Adduktoren bediente Andreas Ulmer (36) könnte doch noch in die Startelf rutschen. Der Routinier würde anstelle des zwölf Jahre jüngeren Max Wöbers auflaufen und den Salzburger Altersschnitt freilich gehörig in die Höhe treiben.
Diese Statistik ist eine der wohl ganz wenigen Champions-League-Statistiken, die ein litauischer Verein anführt.
In der Saison 1992/93, als die Champions League noch ein völlig anderes Format hatte, schickte der damalige Zalgiris-Vilnius-Trainer Vytautas Janciauskas eine im Schnitt gerade mal 21,1 Jahre junge Mannschaft im Rückspiel des Erstrunden-Duells mit der PSV Eindhoven aufs Feld. Nach einem 0:6 im Hinspiel ging es für Litauens damaligen Meister nicht mehr um viel und Janciauskas schenkte einigen Jugendspielern das Vertrauen.
Der erste ernsthafte Eintrag in dieser Liste ist der FC Arsenal auf Rang zwei. Da die "Gunners" vor dem letzten Gruppenspieltag der Champions-League-Saison 2009/10 bereits als Gruppensieger feststanden, schickte Arsene Wenger eine Startelf voller Jugendspieler zum Auswärtsspiel bei Olympiakos Piräus. 21,6 Jahre war diese Londoner Truppe damals jung und hält damit die Bestmarke in dieser Wertung seit Einführung der Gruppenphasen - der FC Salzburg könnte Arsenal diesen Titel wie bereits erwähnt am Dienstag wegschnappen.
Ansonsten gibt es in der Rangliste der jüngsten Champions-League-Startelfen kaum Überaschungen: Ajax Amsterdam ist in den Top-50 mit 14 Einträgen wie erwartet am häufigsten vertreten. Mit neun Nennungen folgt aber bereits auf Rang zwei der FC Salzburg - alle neun dieser Anfangsformationen schickte übrigens Matthias Jaissle auf's Feld.
Die letzte Startelf, die der Deutsche in der Champions League aufstellte, war zugleich die jüngste der Mozartstädter bisher: Beim 1:1 gegen Dinamo Zagreb am vierten Spieltag betrug das Durchschnittsalter der Mozartstädter gerade einmal 22,5 Jahre - das ist Rang zehn.
Was auffällig ist, ist dass keine der zehn jüngsten Startelfen einen Sieg in der "Königsklasse" bejubeln durfte. Überhaupt konnten von den 50 jüngsten Champions-League-Mannschaften nur elf ihr jeweiliges Spiel gewinnen - vier dieser Siege gehen auf das Konto des FC Salzburg. Zum Vergleich: Die 50 ältesten Startelfen gewannen 22 Mal und damit genau doppelt so oft.
Das bedeutet freilich nicht, dass ältere Mannschaften von Haus aus besser als jüngere sind. In einem Bewerb wie der Champions League schadet eine gewisse Reife aber mit Sicherheit nicht. Dazu passt auch, dass die bisherigen 30 Champions-League-Sieger im Durchschnitt 27,8 Jahre und damit im berühmten besten Fußballer-Alter waren.
In der Mozartstadt geht man aber freilich bewusst diesen jungen, durchaus mutigen Weg. Immer wieder betonte Coach Matthias Jaissle in den letzten Wochen, wie stolz er darauf sei, dass sein Team als mit Abstand jüngstes des Bewerbs ein um andere Mal Weltklasse-Mannschaften ärgert.
Am Dienstag bietet sich die nächste Gelegenheit, das zu tun. Gegen den FC Chelsea, dessen Durschnittsalter wohl über sieben Jahre über jenem der "Bullen" sein wird, haben Salzburgs erfolgshungrige Buben die Chance, Geschichte zu schreiben.